B R I G A N T

Lyrik und Prosa der Kompostmoderne



Die Arbeit fließt an einem weiten Band.
Es ist zu endlos, um es noch zu messen.
Der Menschen gut gelehrte, starke Hand
ist rege hier, und Menschen sind besessen.
Gebaut wird vielerlei, doch nichts speziell.
Auf's Band geh'n eh und je dieselben Waren.
Sie scheinen in dem Firmenritornell
je nach Bedarf im Riesenkreis zu fahren.
Doch plötzlich fasst ein kleiner Kopf ein Denken:
zu toll'n im Innenhof, der eingezäunt,
bis auch die Abendglocke fängt zu schenken
und tollen an, wenn spät die Uhre neunt.
Er will das Feuer in die Köpfe geben,
doch zeigen sich die Köpfe renitent.
Die Leute tun so ernst in ihrem Leben,
dass jeder nur sich selber albern nennt.
So bleiben alle steh'n in der Fabrik
und produzieren nutzenarme Massen,
obwohl am Schwarzen Brett es steht publik:
Der Chef hat das Gebäude je verlassen.
Kein Laster bringt die Waren in die Welt.
Kein Kunde kommt, um irgendwas zu kaufen.
Kein Bankenwesen zahlt ein wenig Geld.
Doch Arbeit gibt's, so lang' die Bänder laufen.


